Ich gewöhne mich jedes Mal neu daran, an jede neue Phase. Man ist eben ein halbes Jahr krank geschrieben oder trauert ein halbes Jahr lang einer verflossenen Liebe hinterher. Nicht weltbewegend, würde man nicht in einer Stadt leben, die sich halbjährlich versucht neu zu erfinden. Halbjährlich aufwachen, um zu schauen, was nun schon wieder neu ist. Die Phase, in der ich mich momentan befinde, ist nicht großartig unglücklich oder dramatisch, nach meinem Empfinden. Andere würden das bestimmt anders sehen, vielleicht. Aber ein großer Sprung ist sie nun auch nicht. In Zahlen: Ich bin seit einem halben Jahr nicht mehr ernsthaft krank gewesen und habe das auch nie wieder vor. Aber die Chancenlosigkeit der letzten Jahre, sich selbst für längere Zeit von Berlin zu beurlauben, nagt doch immer noch sehr, sehr ernsthaft an mir. Dem abzuhelfen, als gelebter Traum, ja Traum, stände nicht einmal ein runder Familiengründungswunsch gegenüber. Eher ein unrunder. Es gilt nur abzuwägen, wozu ich gesundheitlich in der Lage wäre und welcher Stein jetzt passen würde, damit der Turm der letzten sechs Monate nicht umfällt. Und natürlich: Was klappt. Vielleicht. Bald.

Wenn ich mir Glück und Gesundheit wünsche, dann spreche ich von eurem: Ich habe ein zufriedenes und schönes Leben.